Südwestlich von Bozen, oberhalb des kleinen Dorfes Frangart in der Gemeinde Eppan, trohnt Schloss Sigmundskron auf einem Porphyrfelsen, eine der größten Burganlagen Südtirols. Der ursprüngliche Name “Formigar” stammt aus dem Lateinischen “formicaria” . Es handelt sich um einen der ältesten bekannten Namen einer Burg in Südtirol. Unter diesem Namen wurde der Bau um 945 n. Chr. zum ersten Mal erwähnt, später wurde der Name in “Firmian” geändert.
Seit 1027 im Besitz des Bischofs von Trient, ging die Anlage 1473 an Sigmund “den Münzreichen” über, den Landesfürsten von Tirol. Erst zu dieser Zeit erhielt das Schloss seinen heutigen Namen “Schloss Sigmundskron”. Den Namen verdankt das Schloss auch seiner Form, da die breit angelegte Anlage an eine Krone erinnert (Sigmunds Krone). Das Schloss ist außerdem ein politisches Symbol für viele Südtiroler, da 1957 hier das “Los von Trient” stattfand, eine große Volkskundgebung unter Silvius Magnago, um eine eigenständige Autonomie zu fordern und gegen die Nichteinhaltung des Pariser Vertrages zu protestieren.
Seit 1996 ist Schloss Sigmundskron im Besitz der Provinz Bozen. 10 Jahre darauf, im Juni 2006, eröffnete der Extrembergsteiger Reinhold Messner hier ein Messer Mountain Museum, kurz MMM: Schloss Sigmundskron beherbergt nun das vierte und zentrale Haus des Museumskonzeptes von Messner. Nach Abschluss aufwendiger Renovierungsarbeiten erzählt es heute in der Dauerausstellung “Der verzauberte Berg” von der Bedeutung der Berge für den Menschen. Der sogenannte “Weiße Turm” ist hingegen der Geschichte der Burg und dem Kampf um die Autonomie des Landes gewidmet.