Unterhalb von Schloss Tirol thront, hoch oben auf einem Felsen, eine mächtige Burganlage. Die nach einer nahen Quelle benannte Brunnenburg wurde im 13. Jahrhundert vom Geschlecht der Tarant erbaut, verfiel aber in den folgenden Jahrhunderten zusehends. Bereits um 1600 wurde sie als alt und zerfallen beschrieben. Anfang des 20. Jahrhunderts fand sich ein privater Käufer, der die Burg wieder aufbauen ließ. Bekannt wurde sie schließlich Ende der 1950er Jahre, als sie der amerikanische Dichter Ezra Pound (1885 – 1972) als Wohnsitz auswählte. Von 1962 bis zu seinem Tod 1972 war er als Bürger von Dorf Tirol eingetragen, ihm ist heute auch die Ezra Pound-Gedächtnisstätte in der Burg gewidmet.
In der Brunnenburg sind zudem ein landwirtschaftliches Museum und verschiedene Tiere untergebracht. Das Museum befasst sich unter der Leitung von Dr. Siegfried de Rachewiltz mit den Themen Ethnologie, Volkskunde und Volkskunst. Anhand von Foto- und Filmdokumentationen bringt es dem Besucher die Landwirtschaft, die Verarbeitung von Getreide und das Brotbacken, die Erzeugung von Butter und vieles mehr näher. Das einstige Leben der Südtiroler Bauern mit ihrem harten Alltag wird gezeigt. Auch alte Berufe werden vorgestellt und vor dem Vergessen bewahrt, wie der Beruf des Webers und Schusters.
Und – zur Freude der jungen Besucher der Brunnenburg – sind auch Nutztiere auf der Burg beheimatet. Ziegen, Esel und Hasen haben hier ein Zuhause gefunden, aber auch alte und seltene Haustierrassen sind zu sehen, darunter Mangaltizaschweine und Zackelschafe. Und wie ist die Brunnenburg zu erreichen? Vom Parkplatz in Dorf Tirol sind es etwa 10 Minuten Fußmarsch bis zu dieser beeindruckenden Anlage.